KUNST UND TRAUM

 

ERÖFFNUNGSREDE VON "KUNST UND TRAUM"


Liebe Freunde und Freundinen, haben wir uns heute Abend hier versammelt, um eine weitere offene Tür zur Kunst zu feiern.


Die Mitglieder, aus denen sich „Kunst und Traum“ zusammensetzt, möchten Sie gerne dazu einladen, in unserem Verein mitzuwirken. Diese Einladung richtet sich an alle, die von der Kunst ermutigt wurden alte Muster zu erneuern und durch die Kreativität neue Horizonte zu eröffnen. 

Und wir haben uns dazu entschieden Schemata zu durchbrechen, weil die Souveränität der Künstlerin und des Künstlers sich in einem solchen subversiven Akt ausdrücken kann. Darin manifestiert sie sich und zeichnet sich aus; dadurch verweigert sie auch jede Form von Beherrschung: Das ist eine Art von Bestätigung, die nicht einfach bejaht, und in diesem Maße handelt es sich um einen Verstoß – eben die Fähigkeit zu brechen, des Zuwiderhandelns, wie Michel Foucault in bezug auf Georg Bataille gesagt hat. Wir würden sagen, es ist das dynamische Element, welches in diesem souveränen künstlerischen Akt verborgen ist.


„Kunst und Traum“ ist allem voran eine offene Tür für die Phantasie, die Kunst und die Kreativität. Wenn der Traum von Vernunft Ungeheuerliches hervorbringt, laut Francisco de Goya, so können nur Träume von Gefühlen und vom Unterbewusstsein etwas Schönes erschaffen, selbst wenn wir wissen, dass der Traum eigentlich in Verbindung mit der Nacht und dem Tod steht. Ernst Bloch sagt uns, dass wir alle träumen, aber die wichtigsten Träume sind die Tagträume, die mit klarem Bewusstsein geträumt werden: einen Teil davon kann man sicher als Eskapismus bezeichnen, als Flucht, andere sind ein gefundenes Fressen für Betrüger, aber es gibt auch solche Träume, die eine tatsächliche Hoffnung widerspiegeln, weil sie unsere wahren Wünsche nach etwas besserem repräsentieren. Und wenn wir uns dessen bewusst sind, können wir zur Befreiung und zur wahren Kunst beitragen.